Emanzipatorische Bewegungen wie die Frauenstimmrechts-, sozialistische, Gastarbeiter*innen-, Jugend-, Gesundheits-, feministische, pazifistische, ökologische antirassistische, abolitionistische, Lesben-, Schwulen-, Trans-, queere und Dritt-Welt-Bewegungen reagieren auf unterschiedliche soziale Ungleichheiten. Sie sind entscheidend für die Moderne, weil sie deren Grundverständnis, etwa Demokratie, Selbstbestimmung oder Gleichheit, aus unterschiedlichen Perspektiven kritisieren und verändern. Sie machen wichtige Leerstellen ersichtlich, fordern Einschluss in bestehende Strukturen oder deren Transformation und sind auf diese Weise zentral für viele gesellschaftliche Umbrüche. Ihnen gemeinsam ist die Forderung nach gerechteren Gesellschaftsmodellen und demokratischeren Mitbestimmungsformen. Gleichzeitig sind solche Bewegungen oftmals selbst von Ungleichheiten geprägt, indem sie sozial marginalisierte Positionen ausschliessen, verdrängen oder unsichtbar machen. Das IZFG nimmt solche kritischen Perspektiven auf und untersucht die Geschichten emanzipatorischer Bewegungen intersektional. Soziale Bewegungen werden dabei als mehrstimmige, widersprüchliche und machtdurchzogene Konstellationen verstanden, die es in dieser Komplexität aufzuarbeiten gilt.